Chocolate for change
Projektpartner
Meistens sind es die glücklichen Zufälle im Leben, die neue Möglichkeiten eröffnen. Durch einen eben solchen haben wir Sara und Andres von Río Nuevo Chocolate kennengelernt.
Im Frühjahr 2021 haben sie uns überraschend kontaktiert, nachdem sie uns geraume Zeit in den sozialen Netzwerken gefolgt sind und unsere Projekte und Energie großartig fanden. Die Idee, ein gemeinsames Projekt auf die Beine zu stellen, war schnell geboren.
Über Rio Nuevo Chocolate
Aus Ecuador und Kolumbien stammend, kennen Sara und Andres die Schwierigkeiten, mit denen sich die lokalen Landwirte hier konfrontiert sehen. Große Konkurrenten, steigende Massenproduktion und mangelnde Kenntnisse über die Verarbeitung ihrer Rohstoffe machen es fast unmöglich, auf dem harten Markt zu überleben.
Darum haben die beiden 2014 ihr Schokoladen Business im Vereinigten Königreich, wo sie vielen Jahren leben, nicht auf reiner Profitmaximierung, sondern auf sozialer Verantwortung aufgebaut. Sie stellen sicher, dass kleine Kakaobauern und die Dorfgemeinschaften ihren Teil des Kuchens abbekommen – nachhaltig und fair. Aktuell arbeiten sie mit zwei Communities in Ecuador zusammen. Eine davon kultiviert Kakao und sorgt für den notwendigen Rohstoff, die andere weiß, wie dieser zu qualitativ hochwertigen Schokoladenprodukten verarbeitet wird.
Kakaoanbau in Olón
Olón war lange Zeit durch Landwirtschaft geprägt, bis vor ca. 10-15 Jahren der Tourismus das “schnellere Geld” versprach und viele Landwirte ihre Tätigkeiten eingestellt, bzw. stark zurückgefahren haben.
Der Verein “Valles de Olón” ist ein Zusammenschluss der lokalen Landwirte in und um Olón. Hier sind ca. 20 Landwirte offiziell und legal organisiert, um ihre Interessen zu vertreten und sich gegenseitig in ihrer Arbeit zu unterstützen. Der Ackerbau erfolgt komplett ohne Einsatz von Chemikalien. Einige von ihnen bauen Kakao an und verkaufen ihn für kleines Geld auf dem Großmarkt Guayaquils.
Ihnen fehlt wichtiges Wissen zu den Fermentierungs- und Trocknungsprozessen nach der Ernte der Kakaofrüchte und zur anschließenden Verarbeitung der Kakaobohnen. Und ihnen fehlen die notwendigen Handwerkzeuge.
Hier wollen wir ansetzen, damit die lokalen Kakaobauern für sich und ihre Familien das Beste aus ihrer Ernte herausholen können!
Projektphase 1
In einer ersten Projektphase möchten wir die Materialien zur Verfügung stellen, um die notwendigen Fermentierungsboxen und eine Vorrichtung zur Trocknung der fermentierten Kakaobohnen zu errichten. Die Kakaobauern haben in den vergangenen Monaten bereits in Eigenregie einen Unterstand für die Boxenkonstruktionen errichtet. Ende März wurden die ersten Fermentierungsboxen mit Hilfe eines Schreiners in der Finca errichtet. Für die Menge der zu erwartenden Kakaoernte wird mindestens eine weitere Fermentierungsvorrichtung benötigt.
Als nächstes folgen die Trocknungsvorrichtungen – kleine „Betten“ nach dem Prinzip eines Gewächshauses, auf denen die fermentierten Kakaobohnen getrocknet werden.
Außerdem soll in dieser Projektphase bereits wichtiges Wissen zum richtigen Vorgehen bei Fermentierung und Trocknung vermittelt werden, da dies ausschlaggebend für die Qualität der zu verarbeitenden Kakaobohne ist. Hierfür sollen Workshops mit erfahrenen Kakaobauern aus anderen Regionen Ecuadors organisiert werden.
Projektphase 2
In einer zweiten Projektphase werden dann Workshops angeboten, um den Kakaobauern zu zeigen, wie sie aus ihren eigenen Kakaobohnen unterschiedliche Schokoladenprodukte herstellen können und worauf es bei der Herstellung ankommt. Somit sollen sie am Ende des Projektes in der Lage sein, von der Pflanze bis zum fertigen Produkt alles aus einer Hand anbieten und somit unabhängig und selbstständig arbeiten zu können.
Finanzierung
Die Finanzierung des Gesamtprojektes möchten wir gemeinsam mit Río Nuevo Chocolate und Juntos por Olón auf die Beine stellen.
Für die Konstruktion der ersten Fermentierungsboxen sind insgesamt Material-, Transport- und Schreinerkosten in Höhe von 640 USD (ca. 580 EUR/595 CHF) angefallen.
Weitere 100 USD (ca. 91 EUR/92 CHF) sind bereits in den Kauf von Luftfeuchtigkeitsmessern und Thermometern geflossen. Für die Konstruktion weiterer Fermentierungsboxen sowie der Trocknungseinrichtungen rechnen wir mit Material-, Transport- und Arbeitskosten von insgesamt ca. 1.000,- – 1.500,-€. Die richtigen Materialien sind hier ausschlaggebend, um den Erfolg des Projekts im feucht-tropischen Klima Olóns auch langfristig sicherzustellen.
In der zweiten Projektphase werden weitere Schulungskosten (Honorare, Übernachtungs- und Reisekosten, etc.) entstehen.
Wir und die Kakaobauern Olóns freuen uns über jede kleine Unterstützung über unser deutsches oder schweizerisches Spendenkonto.